Vielleicht ist es nicht wichtig
lange zu leben.
Vielleicht ist es wichtig
zu leben,
solange es dauert.
So zu leben,
dauert ewig.
Ingrid Isermann
Abschiedsfeiern
Erprobte Rituale und Methoden zum Umgang mit Tod und Trauer
Kerze entzünden
Entzünden einer Kerze zum Gedenken. Vor allem für Kinder und Jugendliche kann es sehr wichtig sein, dass die Kerze sichtbar entzündet wird und längere Zeit brennt. Daher sollte ein Ort gewählt werden, wo dies möglich ist.
Bilder
Bilder ermöglichen es Trauernden auf ihre ganz persönliche Weise ihre Gefühle und Erinnerungen an den/die Verstorbenen auszudrücken. Sie können an einer Gedenkwand aufgehängt oder den Hinterbliebenen übergeben werden.
Gestaltung der Wohnung
Der Platz des/der Verstorbenen im eigenen Haus ist in den ersten Tagen ein sehr wichtiger Ort. Bewusst den Platz nach einiger Zeit auch abräumen / verändern / umstellen.
Singen, Tanz, Musik
Lieder und Musik geben die Möglichkeit, die Teilnehmer/-innen zu beruhigen und zu stabilisieren. Durch diese können Gefühle aufgegriffen und Gemeinschaft vermittelt werden.
Gedenkwand
Möglichkeit, Gedanken und Gefühle in Wort und Bild auszudrücken. Die Plakate können nach einiger Zeit auch den Hinterbliebenen übergeben werden.
Klagemauer
Möglichkeit, um seiner Klage Ausdruck zu verleihen. Alle Anwesenden schreiben ihre Gedanken auf Zettel und stecken sie in die Klagemauer. Dieser Ort sollte einige Zeit zur Verfügung stehen, sollte dann aber auch wieder bewusst abgebaut werden (z.B. in der eigenen Wohnung)
Begegnung nach der Beerdigung
Ermöglichung in der Tradition des «Leidmahls» von Begegnung, Gespräch und Austausch von Erinnerungen nach der Abschiedsfeier
Besuch des Grabes / des Todesortes
Wenn jemand nicht an der Abdankung teilnehmen kann/will/darf, so kann es gut sein, einige Tage danach diesen Ort zu besuchen. Durch ein Gebet oder Lied kann außerdem nochmals ein gemeinsamer Rahmen gefunden werden, um Gedanken und Gefühle Ausdruck zu verleihen.
Fußabdrücke
Erinnerung und Abschied: Fußabdrücke nehmen, Ausschneiden und draufschreiben, welche persönlichen Spuren der/die Verstorbene bei jedem hinterlassen hat. z.B. Auslegen bei Gedenkfeier
Erinnerungsschachtel
Möglichkeit über Gestaltung einer Erinnerungsschachtel Gedanken und Gefühle in Wort und Bild auszudrücken. Kann am Platz des Verstorbenen, ans Grab gestellt werden oder den Hinterbliebenen übergeben werden.
Bilderkartei
Jeder wählt ein Bild aus, das ihn persönlich bezüglich der Situation anspricht. Ermöglicht das ins Gespräch kommen und einen Austausch über seine Gedanken, Erfahrungen und Assoziationen zu dem Bild und zu seiner Trauer.
Texte
Gedichte, Aphorismen, spirituelle Weisheitserzählungen, Märchen u.v. m. können helfen, noch einmal in die Gedankenwelt des Verstorbenen «einzutauchen» oder eine tiefere Verbindung zu seinem / ihren Leben herzustellen. Manchmal eignen sich besonders auch Texte, die für wichtige Lebensstationen des Verstorbenen stehen, wie Tauf- oder Konfirmationsspruch, Trautexte oder ein Spruch zu einem besonderen Jubiläum. Es könnten auch Briefe des Verstorbenen oder Briefe an ihn vorgelesen werden.
Grabbeigaben
Manchmal hilft es, etwas ins Grab mitzugeben: Erde, Blumen, Fotos, Briefe oder (Kinder-) Zeichnungen...